Unter dieser Schlagzeile wird in der Augsburger Allgemeine Zeitung vom 16.11.2024 (Ausgabe Nr. 265, S. 48) wie folgt berichtet:
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„Es wäre ein Fischschwarm, den der Lech so noch nicht gesehen hat. 100 sogenannte Energyfishe, jeweils 2,40 Meter breit und drei Meter lang, sollen den Flussabschnitt neben dem Augsburger Klärwerk bevölkern. Die schwimmenden Anlagen sollen dabei Strom für 200 bis 300 Haushalte erzeugen. So lautet der Plan des Start-up Unternehmens „Energyminer“aus Gröbenzell bei München. Für ihr Konzept der grundlastfähigen regenerativen Stromerzeugung zeichnete Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) das Unternehmen im September bei einer Start-up-Messe aus. In Augsburg soll bald der erste „Schwarm“ ins Wasser gesetzt werden. Doch es gibt auch Bedenken. Aktuell läuft ein Genehmigungsverfahren. Die Stadt unterstützt das Vorhaben. Fischer und Naturschützer lehnen es ab. Sie sorgen sich um das Wohlergehen der Fische. „Unser ursprünglicher Gedanke war, eine neue Form der Wasserkraftnutzung zu entwickeln“, sagt Georg Walder, einer der Gründer von Energyminer. Wasserkraft sei eine Energieform, die in heutiger Zeit dringend gebraucht werde. Verbaute Wasserkraftanlagen bedeuteten aber vielerorts ökologische Eingriffe, mit beispielsweise Folgen für die Fischpopulation, so Walder. Deshalb sei der Schwarmgedanke entstanden.“
Weiter heißt es im Artikel, bei der auch Partner unserer Augsburger Lechallianz zitiert werden:
„Umweltschützer bezweifeln die Verträglichkeit mit der Natur. „Noch gibt es keine Untersuchungen zu den Auswirkungen im Betrieb auf Fische und andere Gewässerorganismen“, sagt Stefan Ossyssek vom Bund Naturschutz (BN). […] In eine ähnliche Richtung zielt die Kritik des Fischereiverbands Schwaben. Geschäftsführer Stefan Zott sagt, dass es nicht vorrangig um die Beeinträchtigung der Fischerei auf den 500 Meter Fließstrecke gehe. „Hauptgrund unserer Kritik ist: Der Lech hat seine Energieschuld erbracht, weil er bereits heute über seine gesamte Flusslänge durch Wasserkraftwerke zerschnitten ist.“ Die meisten Fischarten im Lech wollten wandern. „Wenn wir die letzten frei fließenden Flächen im Lech auch noch beeinträchtigen, machen wir einen riesigen Fehler“, erklärt Zott. Rund 200 Meter oberhalb der geplanten Stelle fließen Lech und Wertach zusammen. „Der Bereich ist ein Hotspot der Biodiversität.“ Durch ein Einsetzen der schwimmenden Wasserkraftwerke würde die Artenvielfalt leiden. Das Vorhaben laufe zudem der Renaturierungsmaßnahme „Licca liber“ entgegen. Wenn man auf die Energyfishe setze, dann doch in künstlichen Kanälen, wo die Fischbestände stärker verarmt und die Biodiversität nicht so ausgeprägt sei, sagt Zott.“
Der aktuelle Stand lautet:
„Walder will den Bedenken von Anglern und Naturschützern entgegenwirken. Er beauftragte Professor Geist, eine Studie am Lech an zunächst fünf Energyfish-Anlagen durchzuführen, um die Fischverträglichkeit in der Praxis zu testen. Dafür läuft aktuell ein Genehmigungsverfahren.“
Den gesamten Beitrag online lesen unter: https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/so-will-eine-firma-mit-einem-fischschwarm-im-augsburger-lech-strom-erzeugen-103613985. Weitere Informationen zum Start-up Unternehmen Energyminer unter: www.energyminer.eu
Bild: Energyminer-Kernteam mit Anlage © Energyminer