4.7.2025 (ca)
Vor kurzem war unser Allianzen-Mitglied Dr. Eberhard Pfeuffer auf der Königsbrunner Heide unterwegs und war von dem trostloses Bild, welches sich ihm bot, erschüttert. Die Augsburger Allgemeine Zeitung hat diese Problematik nun aufgegriffen und berichtet im Beitrag „Stadtwald ächzt unter dem Klimawandel“ (3.7.2025, Ausgabe-Nr. 150, S. 32 und Kommentar) wie folgt:
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„Die artenreiche Königsbrunner Heide trocknet zunehmend aus. Experten sprechen von „mediterranen Verhältnissen“. […] Auf einem schmalen Pfad durch die Königsbrunner Heide bleibt Eberhard Pfeuffer stehen. Pfeuffer, der als anerkannter Naturforscher das Ökosystem des Augsburger Stadtwalds wie kein zweiter kennt, greift nach einem verdorrten Stängel. „Sehen Sie, das Ochsenauge, kümmerlichst.“ Auch die Sumpfgladiolen, die die artenreichen Heideflächen jahrzehntelang prägten, gibt es in diesem Jahr kaum. Stattdessen, wohin man blickt – vertrockneter Rasen. „Die Biodiversitätskrise und der Klimawandel beschleunigen sich in einer Weise, dass einem schlecht wird“, sagt Pfeuffer. Die Forstverwaltung versucht, die Folgen der Trockenheit abzufedern. Es gibt Erfolgsmeldungen, in vielem sind den Förstern aber die Hände gebunden. Es ist die Trockenheit, die das Jahr in Augsburg bisher prägt. Zwischen 1. Januar und 30. Juni kamen laut Deutschem Wetterdienst (DWD) 250 Liter pro Quadratmeter Regen herunter. Kein Wert der vergangenen zehn Jahre war derart niedrig. Selbst in den trockenen Jahren 2018 und 2023 hat es im selben Zeitraum mehr geregnet. Hinzu kamen zuletzt die hohen Temperaturen. […] Für den durch die Wetterextreme der vergangenen Jahre vorgeschädigten Stadtwald hat das Folgen. „Die Extreme werden immer extremer“, erklärte Forstamtsleiter Jürgen Kircher im Frühjahr. Man arbeite im „ständigen Katastrophenmodus“. Spätestens seit dem schweren Hagelschlag im Spätsommer 2023, der etliche Bäume, vor allem die Kiefern, schädigte, sind tausende Bäume geschwächt oder komplett abgestorben. Die länger werdenden Hitzeperioden und Trockenphasen bei gleichzeitig zunehmenden Starkregenereignissen der vergangenen Jahre verschärfen die Situation. „Je mehr Trockenphasen, je heißer die Tage in einem Jahr, desto schwieriger wird es für die Waldbäume“, sagt Kircher. Aktuell seien bei den Fichten der Befall mit Borkenkäfern und auch die Trockenschäden ein Thema. Grob lasse sich sagen, dass man im nördlichen Waldbereich des Lechs noch wenig Schäden sehe. „Anders dagegen im Haunstetter Wald.“ Dort hätten die Förster schon zahlreiche trockene Fichten entdeckt. Aktuell sei frischer Stehendbefall durch Borkenkäfer zu finden. „Wir müssen befallene Bäume suchen, markieren, entnehmen und zeitnah aus dem Wald fahren und eine Borkenkäferverbreitung versuchen zu vermeiden“, so Kircher. Die Situation bei den Kiefern ist seit Ende 2023 dramatisch. Tausende Bäume sind abgestorben. Pfeuffer nennt es „ein Trauerspiel“. […]“.
Was ist zu tun? Im Beitrags-Kommentar heisst es dazu:
„[…] Von Augsburg aus wird sich der Klimawandel nicht stoppen lassen. Die Augsburger Forstverwaltung und der Landschaftspflegeverband ergreifen etliche Maßnahmen, um die Folgen abzumildern. Sie können aber nur Symptome lindern, an die Ursachen kommen sie nicht heran. Verzweiflung oder Nihilismus sollte dennoch nicht um sich greifen. Letztlich hat es jeder selbst in der Hand, einen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten.“
Der AZ-Beitrag ist vollständig verfügbar online unter:
https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/es-tut-weh-das-zu-sehen-augsburger-stadtwald-aechzt-unter-dem-klimawandel-110364563
Bild: Königsbrunner Heide am 24.6.2025 © Dr. Eberhard Pfeuffer