12.12.2025 (ca)
Neben der Klimakrise gibt es bekanntlich auch die Biodiversitätskrise, also das massive und beschleunigte Artensterben sowie der Verlust genetischer Arten- und Ökosystemvielfalt, hauptsächlich verursacht durch menschliche Aktivitäten wie Landnutzungsänderungen, Umweltverschmutzung, Übernutzung und eben dem Klimawandel, was in der Fachwelt als weitaus gravierender erachtet wird. Vor kurzem ist Matthias Jüglers Anthologie „Wir dachten, wir könnten fliegen“ erschienen – ein außergewöhnliches literarisches Projekt, welches 19 der renommiertesten Stimmen der aktuellen deutschsprachigen und internationalen Literatur versammelt. Sie alle setzen sich darin auf sehr persönliche, kraftvolle und poetische Weise mit dem Verlust von Arten und unserem Umgang mit der Natur auseinander, dabei stets mit dem Blick auf das, was diese Verluste über uns und unsere Welt erzählen.
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Die Autorinnen und Autoren sind T.C. Boyle, John Burnside, Alex Capus, Daniela Dröscher, Elena Fischer, Charlotte Gneuß, Kim de l’Horizon, John Ironmonger, Helen Macdonald, Katerina Poladjan und Henning Fritsch, Melanie Raabe, Julia Schoch, Katrin Schumacher, Clemens J. Setz, Antje Rávik Strubel, Jackie Thomae, Iida Turpeinen, Caroline Wahl, Iris Wolff. Sie fragen: Wie lebten verschwundene Tiere und Pflanzen? Was machte sie einzigartig? Und was wurde ihnen zum Verhängnis? Ein Beispiel: Der Schwertstör aus dem Jangtse, bis zu drei Meter lang, 500 kg schwer, 2020 für ausgestorben erklärt – Opfer von Fleischfang und Lebensraumzerstörung. Sein Verschwinden ist nur eines von vielen. Denn weltweit droht in den nächsten Jahrzehnten das Aus bis zu einer Million Arten, mit gravierenden Folgen für unser Ökosystem und uns Menschen. In seinem Vorwort mit einem Exkurs zu Darwin schreibt der Herausgeber: „Wir, die wir auf der Erde leben, sind alle Betroffene, ausnahmslos. Auch wenn es schmerzt, sich das eingestehen zu müssen. Jeder von uns, unsere Vorfahren und deren Vorfahren – wir alle dachten, wir könnten fliegen.“ Begleitet durch farbige Illustrationen von Barbara Dziadosz gibt das Buch mit seinen 19 Beiträgen den verschwundenen Arten ein Gesicht und holt sie aus der Anonymität in unser Bewusstsein.
Die Daten zum Buch: Matthias Jügler (Hrsg.), „Wir dachten, wir könnten fliegen – 19 Geschichten über den Verlust der Arten und die Kraft der Literatur“, gebundenes Buch mit SU, 256 Seiten, 17x24 cm, 19 farbige Abb., ISBN 978-3-328-60453-2, Verlag Penguin / Penguin Random House Verlagsgruppe, Preis 32 €
Weitere Informationen mit Blick ins Buch unter:
https://www.penguin.de/buecher/wir-dachten-wir-koennten-fliegen/buch/9783328604532